Sonntag, 12. September 2010

Berlin Festival #1 - Freitag

Klar. Ich könnte jetzt erst mal damit anfangen, mich aufzuregen.
Schließlich war auch in einer der Pechvögel(innen), die schon Wochen zuvor darauf hin gefiebert hatten –
leider vergebens!



Denn nur kurz vor dem Auftritt von 2 many DJs bekamen die Konzertbesucher von einem kleinlauten Veranstaltungssprecher die Info, dass man aus Sicherheitsgründen alle restlichen Acts absagen müsse.
Das war nicht nur das Aus für die Stimmung, sondern auch für meinen kleinen Traum, Norman Cook alias Fatboy Slim mal live erleben zu dürfen.

Ob die Entscheidung (aufgrund der jüngsten Ereignisse bei der Loveparade) sinnvoll oder übervorsichtig war, bleibt dahingestellt – bevor ich kein Studium in Sachen Sicherheitstechnik absolviert hab, will ich mir darüber auch kein Urteil bilden.
Und davon mal ganz abgesehen: alle anderen Acts die ich am Freitag sehen durfte, haben sich auf jeden Fall schon mal gelohnt.

Nachdem der letzte Ton der "Wind of Change" Coverversion, die Adam Green gemeinsam mit „Kevin allein zu Haus“ Darsteller Macaulay Culkin performte, in die Berliner Abendluft getragen war, hatte man tatsächlich das Gefühl, dass sich der Wind um 180 Grad gedreht hätte – vom (vorsichtig ausgedrückt) deutlich substanzbeeinflusstem, alternativem Folk-Rock zu elektronischerem Punk-Funk aus New York. James Murphys Soloprojekt LCD Soundsystem ließ die Massen zappeln und nicht nur die alkoholisierten Mädels zu „Drunk Girls“ abtanzen.







Highlight des Tages war für mich auf jeden Fall der Auftritt von Fever Ray, welcher eher einem schamanischen Ritual der Neuzeit ähnelte.
Den Bass bis zum Anschlag aufgedreht, brachte sie bereits mit einem Intro, das sich aus Buschtrommel ähnlichen Sounds zusammensetzte, die Ohrläppchen zum wackeln.

Fast durchgängig nur von flackerndem Licht aus einzelnen Lampenschirmen sowie einer beeindruckenden Laserkonstellation beleuchtet, zog die Schwedin mit der einzigartig düsteren Stimme das Publikum in ihren Bann –
bis sie ihr Zepter aus der Hand legte und die letzte Synthie-Seifenblase mit Getöse zerplatze.

Zum Nachhören:
Anläßlich des Festivals hat Tonspion eine kostenlose Compilation mit Songs verschiedener Acts zum Download bereit gestellt.
Dazu einfach dem Link folgen.

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