Freitag, 24. September 2010

Groupies bleiben nicht zum Frühstück! Oder doch?

Naja ok, zugegeben! Die Story ist ein wenig unrealistisch.
Das 08/15 Mädchen von nebenan und der vom Bravo-Cover lächelnde Leadsänger einer erfolgreichen Rock-Band mit dem "Unsinnsnamen" Berlin Mitte verlieben sich -
irgendwo zwischen Botanischem Garten und japanischer Nudelsuppe.

Und das obwohl - oder gerade weil - sie aufgrund der kürzlichen Wiederkehr von einem Auslandsaufenthalt im tiefsten Texas keine Ahnung von seinem Dasein als Kreisch-Teenie-Magnet hat.

Klingt nach Kitsch a-la Notting Hill - und der Frauenfilm-Faktor ist natürlich schwer zu leugnen.
Trotzdem lässt sich die Liebeskomödie jedem empfehlen, der dem deutschsprachigen Film etwas abgewinnen kann und für den ein romantisches Happy End der einzig wahre Filmschluss ist.

Auch vom humorvollen Drehbuch und der guten schauspielerischen Leistung abgesehen, hat sich Groupies bleiben nicht zum Frühstück sowieso schon mal einen dicken Pluspunkt verdient.
Viele Orte im schönen Berlin, die sich in irgendeiner Weise mit meinem Alltag verbinden, wurden mit der Filmkamera eingefangen.
Vom Schöneberger Stadtpark angefangen, über die Bülowstraße, bis hin zu meinem Lieblings-Plattenladen in Kreuzberg!
Wär es im Kino nicht dunkel gewesen, hätte ich mit meinen kleinen Freudenschreien wohl genervte Blicke geerntet.

Obwohl offiziell nicht bestätigt, scheint die Fanhysterie rund um Berlin Mitte stark an den Hype um Bands wie Tokio-Hotel angelehnt zu sein.
Für den Auftritt oder den Videodreh gestylt, hat nicht nur Hauptdarsteller Chriz gewisse Ähnlichkeit mit Bill Kaulitz, auch die Songs von Berlin Mitte klingen wie potentielle "Durch den Monsun" -Nachfolger. Der musikalische Anteil ist im Film jedoch (gottseidank) relativ gering.
Obwohl man zugeben muss, dass vor allem der Titelsong "Battlefield" durchaus Ohrwurm-Potential besitzt.

Ob der Schluss-Satz zur finalen Kuss-Szene ("Und ich dachte der ist schwul!") nicht vielleicht doch eine subtile Widmung an den lieben Bill ist, bleibt dann wohl der Fantasie des Einzelnen überlassen.


Regie: Marc Rothemund
Lila: Anna Fischer
Chriz: Kostja Ullmann

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