Dienstag, 14. September 2010

Berlin Festival #2 - Samstag

Von der Panne des Vortags belehrt, wurde das samstägliche Festivalprogramm kurzerhand umgestellt.
Die Folge war, dass viele der bekannteren Künstler zur gleichen Zeit spielten, einige Acts einfach wegfielen und gegen 23Uhr schon Schluss war.
Für mich hieß das: Soulwax statt Chilly Gonzales, Boys Noize statt Tricky & Peaches statt Hot Chip.

Nachdem man sich mit dem belgischen Elektro-Rock Quartett Soulwax in die richtige Stimmung getanzt hatte, ließ der Hamburger DJ Alex Ridha a.k.a. Boys Noize sprichwörtlich alles nach seiner Pfeife tanzen.

Wie die Nagetiere der Flöte des Rattenfängers, folgte die Masse dem Lockruf seiner Plattenteller. Mit einer einzigen Handbewegung veranlasste der Mann aus dem Norden das Publikum dazu, auf dem ehemaligen Rollfeld Platz zu nehmen - um es bei der kurz darauf folgenden Soundexplosion euphorisch in die Höhe hüpfen zu lassen.

Statt in der Weser (wie die pelzigen Kleintiere), versank das begeisterte Publikum in einem Strom aus Rot-Weißen Lichteffekten.
Bis man mit Verklingen des letzten Tons des Feist-Remixes „My Moon My Man“ aus den elektronischen Tiefen langsam wieder auftauchen und nach Luft schnappen konnte.

Die Lasershow von Fever Ray ausgeliehen, konnte Peaches im Hangar 4 anfänglich nur zurückhaltende Begeisterung auslösen. Etwas (zu) routiniert zelebrierte sie ihr 20-Minuten kurzes Bühnenprogramm –
mit wechselnden, sehenswerten Outfits und roboterhaften Tanzeinlagen. Als sich das Publikum gerade erst pfirsichfarbene Wangen getanzt hatte, war die metallen-schimmernde Glitzershow auch schon wieder vorbei und die Wahlberlinerin hievte ihre Rapunzel-Perücke von der Bühne.
„Good Night Berlin.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen