Sonntag, 26. September 2010

Das Wort zum Sonntag

"Eine kleine Nachtmusik"

Einer der Gründe, wieso ich mich doch freue, ab und an zu meine Eltern zu fahren, ist die erholsame Nachtruhe.
Warum ich hier immer in einen dornröschenartigen Schlaf verfalle, weiß ich nicht. Ich nehme mal an, dass es die Mischung aus gutem Essen, viel Feierei und einer qualitativ hochwertigen Kaltschaum-Matratze macht.
Hinzuzufügen ist, dass ich im Allgemeinen nur mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad wach zu bekommen bin. Anders als beim Dornröschen, würde es wahrscheinlich sogar Matthias Schweighöfer im Prinzenkostüm schwer haben, mich wachzuküssen.

Da traumtänzel ich also schon durch meine Tiefschlafphase, als mich (nachts um halb 4!) eine ohrenbetäubende Auseinandersetzung zwischen Mensch und Tier aus dem Schlaf reißt. Meine schon leicht verwirrte Nachbarin und ihr bissiger, aus dem Tierheim geretteter Beagle liefern sich nebenan einen lautstarken Wettbewerb darum, wer den höheren Dezibelpegel zustande bringt - Frau S. schreit, Berry bellt. Frauchen gewinnt, Hund ist erstmal still.

In der darauf folgenden Nacht: zu einer mehr als unchristlichen Zeit beschließt die Heizung im Wohnzimmer (leider befindet sich dieses genau unter meinem alten Kinderzimmer) sich bemerkbar machen zu wollen und gibt motorsägenähnliche Geräusche von sich, sodass der Boden unter meinem Bett im Takt mitvibriert.
Auf's Sofa im Nebenzimmer umgezogen, ist die Freude über die Stille leider nur von kurzer Dauer. Nebenan befindet sich leider das Fernsehzimmer meiner tierlieben Nachbarin.
Die schien beschlossen zu haben, dass man auch schlafen kann, wenn man tot ist, um daraufhin eine nächtliche Wiederholung der Schlagerparade einzuschalten.
Die Lautstärke voll aufgedreht versteht sich - ein halblauter Hansi Hinterseer macht ja schließlich keinen Spaß.

Bleibt für mich nur zu hoffen, dass ich in Zukunft meine (Nacht)Ruhe wiederhabe und mir, anders als besagter Prinzessin, nicht noch mehr nervige Erbsen unter die Kaltschaummatratze gelegt werden.


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