Montag, 11. Oktober 2010

"I got a notion to say what doesn't feel right"



Ein Zeichen dafür, dass es ein Album geschafft hat, in die Riege meiner Lieblingsalben aufzusteigen, ist, dass ich es nach einiger Zeit erst mal nicht mehr hören kann.

Das klingt nur solange widersprüchlich, bis man bedacht hat, dass zuvor eine fast exzessive (Über-)Betätigung der Replay-Taste stattgefunden hat.

Zu den Longplayern, die nach Veröffentlichung ein intensives Dasein im Abspielmodus 'Endlosschleife' fristen mussten, gehörte zu seiner Zeit auch "Only By the Night" von den Kings of Leon - was nicht zuletzt damit zu tun hatte, dass die emotionale Intensität des Albums eine anästhesistische Fähigkeit aufwies, die unangenehme Ziehung eines hartnäckigen Liebeskummer-Zahns etwas erträglicher zu machen.

Umso gespannter war ich also auf "Come Around Sundown" - das neue Album der vier Könige aus Tennessee, welches ab Freitag käuflich zu erwerben ist.

Meine Hoffnung, dass das musikalische Niveau beim Durchhören steigt, wurde leider enttäuscht. Kaum einer der neuen Songs schafft es, von der generellen Eindimensionalität des Albums abzuweichen.
Zwar gibt es keine wirklichen Tiefen mit anschließender Bruchlandung, aber der Höhenflug bleibt ebenso aus.
Statt nach atmosphärischem Southern Rock, klingt das Ganze eher nach verkaterter Inspirationslosigkeit.

Anscheinend haben die Kings of Leon vergessen, die Lorbeeren, die es dank des Vorgängers so zahlreich zu ernten gab, für die Arbeit an "Come Around Sundown" aus der Suppe zu angeln.
Diese müssen sie jetzt wohl auslöffeln.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die drei Brüder plus Cousin das bisher allgemein eher verhaltene Lob für's neue Album zu Herzen nehmen, um beim nächsten Mal (genau wie mit "Only By The Night") endlich wieder für ein emotionales 11-Song-Menü einzudecken.

Wer es trotzdem wagen möchte, mal reinzuhören, der folge dem Link.



Kings Of Leon - Radioactive

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen