Freitag, 1. Oktober 2010

"We love to entertain you"

Dass die angeknackste Musikbranche versucht, das ebenfalls nach Luft schnappende Fernsehen als Promotion-Plattform zu nutzen, ist natürlich nichts Neues.
Künstler, die im Rahmen einer TV-Show neue Songs vorstellen, gab es wahrscheinlich auch schon vor "Wetten, dass...".
Aufgrund meines zu geringen Lebensalters, kann ich den genauen Beginn dessen leider nicht exakt rückdatieren.
Auch die Idee eines Branded-Entertainment-mäßigen Konzeptes für Musik gab es vielleicht auch schon, bevor Bands damit anfingen, ihre neuen Songs im GZSZ-Serien-Club namens Mauerwerk zu performen.

Mittlerweile hat man sich auch daran gewöhnt, dass eine Kylie Minogue bei Sat.1 oder eine Katy Perry bei Pro7 den Beginn des Werbeblocks anträllert.
Letztere geriet ja vor nicht allzu langer Zeit in die Negativ-Schlagzeilen, da sie halbnackt mit Elmo durch die amerikanische Sesamstraße rannte und gemeinsam mit dem roten Fellknäuel eine vermeintlich kinderfreundliche Version von ihrem "Hot N Cold" performte - etwas zu hot, fanden viele Mommies.

Zielgruppen-Verfehlung durften auch die Zuschauer der gestrigen Popstars Folge miterleben.
Die Vorfreude fror den meisten Kandidatinnen im Gesicht fest, als sich herausstellte, wer der groß angekündigte Stargast mit 30 Jahren Bühnen-Erfahrung wirklich war: Business-Urgestein und Pop-Oma Kim Wilde.
Aufgrund der penetranten Werbung bei Pro7 für ihr neues Album "Come out and Play", war das auch keine große Überraschung.

Der Nutzen ihrer Funktion als modische Beraterin der Mädchen erschloss sich mir nicht wirklich, da die Outfits mehr oder weniger vorgegeben waren. Wahrscheinlich hätte die wilde Kim auch Streitschlichterin für die zickenden Mädchen gespielt - Hauptsache ein wenig mehr Medienpräsenz.
Zu guter Letzt durfte die platinblondierte Wilde auch noch ihre neue Single "Lights down Low" performen.
Dem pubertierenden Publikum wurden wahrscheinlich noch mal 5€ mehr zum Taschengeld versprochen, wenn sie nicht nur bei den Kandidatinnen, sondern auch beim prominenten Gast begeistert Beifall klatschten.

Vielleicht hätte man sich den Auftritt doch lieber für eine Show wie "Wetten, dass..." aufsparen sollen. Da ist das Durchschnittsalter der Zuschauer wenigstens so hoch, dass die meisten immerhin alt genug sind, den englischsprachigen Liedtext auch zu verstehen.



1 Kommentar:

  1. Hello, I'm jpaul France.
    I disagree when you say that the album by Kim Wilde is no surprise.
    That may be the best of his career.
    However, I like your blog, good weekend, JPaul

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