Samstag, 13. November 2010

Hört,Hört – Avey Tare vs. Asa

Was tut man, wenn jemand sagt: "guck jetzt aber nicht nach hinten"?
Man dreht sich unverzüglich um, weil das die Neugierde verlangt.
Was tue ich, wenn ich eine skurrile Albumkritik lese?
Genau, ich muss mir sofort selber ein Bild machen.








Avey Tare -
Down There

So ging es mir auch, als ich eine Rezension las, die sich der Wortwahl "als würde er verzweifelt versuchen, sich aus einem schlammigen Erdloch zu befreien" und "stockdunkler Raumklang aus dem Bauch des Wales" bediente.
Die Rede ist von der neuen Platte des Animal Collective Gründungsmitglieds David Portner aka. Avey Tare, die sich bezeichnender Weise "Down There" nennt.
Denn wenn man reinhört, klingt es tatsächlich nach irgendetwas zwischen modrig sumpfiger Tropfsteinhöhlen-Atmosphäre und elektrisierter Klangverzerrung mit Großstadtkanalisations-Flair.
-oder einfach so, als hätte man den MP3-Player mit in die Badewanne genommen.
"Down There"? – sicher nicht jedermanns Geschmack. Aber wer etwas mit experimentell-exzentrischen Melodica-Klängen anfangen kann, sollte durchaus einen Annäherungsversuch wagen.

Reinhören? Dann einfach dem Link folgen.








Asa - Beautiful Imperfection


Wer sich an der wunderlich verschrobenen Eigenwilligkeit von "Down There" stört, wird an diesem Album höchstwahrscheinlich großen Gefallen finden.
Denn im Gegensatz klingt das aktuelle Album der in Paris geborenen und in Nigeria aufgewachsenen Asa nach einer großen Portion Sommerregen-Eiscreme mit Soul-Schlagsahne und einem großen Löffel Gesangstalent-Streuseln.
Der Titel "Beautiful Imperfection" bezieht sich auf die afrikanische Heimat der Sängerin. Auf das Album an sich übertragen, lassen sich, anders als bei "Down There", jedoch kaum Ecken oder Kanten ausfindig machen.
"Beautiful Imperfection"? elegant verschnörkelte Soul-Pop Perfektion!

Reinhören? Dann einfach dem Link folgen.

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